Erziehender Unterricht an der Schule am Wald ist so gestaltet, dass die Schüler in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit, d.h. in der Entwicklung von Selbst,- Sach- und Sozialkompetenz gefördert werden.
Unter Förderung von Selbstkompetenz verstehen wir, dass sich die Kinder in ihren körperlichen und geistigen Fähigkeiten und Haltungen einschätzen können, um selbst- und verantwortungsbewusst zu handeln.
Unter Entwicklung von Sachkompetenz verstehen wir, dass die Kinder Sach- und Verfahrenswissen in sinnvollen Zusammenhängen erwerben, Gelerntes anwenden und so die Lebenswirklichkeit kennen lernen.
Unter Sozialkompetenz verstehen wir die Fähigkeit, eigene Grenzen und die anderer wahrzunehmen und zu respektieren, um angemessen miteinander umzugehen. Das „Miteinander leben“ im Ganztag erfordert verstärkt Erwerb und Akzeptanz von Höflichkeits- und Verhaltensregeln (z.B. bei den Mahlzeiten).
Wir erreichen diese Ziele so:
Lernsituationen
Wir bieten den Kindern sowohl Gelegenheit zum Lernen in angeleiteter Form als auch anregungsreiche durchschaubare, vorgeordnete, pädagogisch sinnvolle Lernsituationen, die ihnen das Mitplanen, Mitdenken und Mitwirken ermöglichen. Dazu eignen sich besonders alle offenen Unterrichtsformen in ihren unterschiedlichen Ausprägungen von Öffnung: Tagesplan – Wochenplan – Lernen an Stationen – Werkstattunterricht – Projektunterricht – Freie Arbeit – Spiel. In diesen Formen offenen Unterrichts gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Selbst-, Sach- und Sozialkompetenz zu entwickeln. Dies geschieht durch verschiedene Arbeitsformen (Einzel-, Partner-, Gruppenarbeit), die viele Gesprächsgelegenheiten bieten und damit die Entwicklung sachbezogener sprachlicher Fähigkeiten fördern. Wir fördern das Verständnis für unterschiedliche Lernwege und die Einsicht in die Notwendigkeit, das Lernen zu lernen.
Außerschulische Lernorte
Einen besonderen Stellenwert nimmt der Besuch der ortstypischen außerschulischen Lernorte ein wie Schreinereien, Töpfereien, Obstbauern, Wachtberger Burgen, Rathaus, Museen und Wald. Hier können die Kinder ihre Erfahrungen einbringen, den eigenen Lernprozess mitgestalten und auch außerschulisch weiterführen.
Regeln für das Miteinander
Durch gemeinsame Entwicklung von Klassenregeln und der Schul- und Pausenordnung ermöglichen wir den Kindern, ihr Handeln im sozialen Miteinander immer wieder zu üben und zu überprüfen. Ihren „Schulbusvertrag“ erneuern die Schüler zu Beginn eines jeden Schuljahres.
Die Kinder lernen über das Bensberger-Mediationsmodell die Erst-Hilfe im Streit. So werden ihre Probleme vom Streitschlichter ernst genommen, wobei sie möglichst miteinander einen Lösungsweg finden. Wir Lehrer entscheiden nicht mehr über die Schuldfrage, sondern helfen den Kindern, Selbstverantwortung für ihr Tun zu übernehmen. Eine gute Vorbereitung erhalten die Kinder auch im Klassentraining, welches mindestens zweimal pro Schuljahr stattfindet. Die Schüler lernen an gegebenen Situationen das Prinzip des Mediationsmodells.
Rituale, wie der gemeinsame morgendliche Erzählkreis, Geburtstagsfeiern oder jahreszeitliche Gemeinschaftserlebnisse fördern die zeitliche Orientierung, emotionale Sicherheit und Zuverlässigkeit
Im gemeinsamen Unterricht mit Kindern aus anderen Ländern und Kindern mit körperlichen Behinderungen lernen die Schüler, die Andersartigkeit zu tolerieren und angemessen damit umzugehen. Höflichkeit und Rücksichtnahme, auch im Umgang mit Schwächen anderer erreichen wir durch reflektierende Gespräche und Rollenspiele.
Formen der Friedenserziehung, des Umgangs mit Aggressionen, der Streitschlichtung, der Entschuldigung und Wiedergutmachung entwickeln wir gemeinsam in den Klassen mit den Schülern.
Gestaltung und Pflege des Schulgeländes
Wir entwickeln gemeinsam mit den Kindern Ideen zur künstlerischen Ausgestaltung von Klassenräumen und Fluren.
Der Schulhof, der zu einem großen Teil natürliche Rasenfläche als Spielfläche bietet, ist so gestaltet, dass zur Rhythmisierung des Schultages Möglichkeiten der Bewegung und Entspannung gegeben sind: Klettergerüst, Kunstrasenplatz mit Fußballtoren, Basketballfeld, Tischtennisplatte, von Schülern aufgemalte Spiele und eine von Eltern, Lehrerinnen und Schülern gemeinsam errichtete natürliche Seillandschaft, die zu immer wieder neuen Möglichkeiten des Kletterns und Balancierens einlädt. Auch eine „Indoor - Kletterwand“ bietet Bewegungsmöglichkeiten, nicht nur an Regentagen. Die Schularena ist Treffpunkt bei Festen und Feiern und bietet Versammlungsmöglichkeit für die ganze Schulgemeinschaft.
Schachspielen können die Kinder an einem besonderen Tisch in der Pausenhalle ebenso wie Kickerspielen.
Die Kinder der OGS haben zu den vielfältigen Möglichkeiten der Bewegung und Entspannung noch einen Bauspielplatz hinter der Turnhalle eingerichtet.
Die Schüler lernen, die einzelnen Spielzonen zu respektieren und zu pflegen. Die Schüler der 4. Klassen versehen den Dienst der Ausgabe der Pausenspielgeräte und achten dabei genau auf pflegliche Behandlung und Rückgabe (Fußbälle, Basketbälle, Springseilchen, Schachfiguren, Zirkuskiste, Kickerbälle).
Umweltbewusstsein
Erziehender Unterricht beinhaltet die Förderung des Umweltbewusstseins unserer Kinder: Zum Standard an der Schule gehören schon seit längerer Zeit: müllfreies Frühstück, umweltfreundlicher Ranzen und Ranzeninhalt, Mülltrennung, Säuberungsaktionen, Schulfeste ohne Müllberge, Energiewächter in den Klassen und „unser" Wald als schützenswerter Lebensraum.
Auch die Daueraktion „Korken für Kork" (die Schule ist Sammelstelle für Wachtberg zur Weitergabe von Korken an eine Wiederverwertungsstelle in kirchlicher Trägerschaft) zeigt den Kindern die Notwendigkeit von Kontinuität im Bereich der Umwelterziehung.
Dem Motto: „Alle Tage sind Umwelttage in der Schule am Wald" versuchen wir gerecht zu werden. Regelmäßig wiederkehrende Projekttage vertiefen das Bewusstsein für den dauerhaften Umgang mit der Thematik.
Gerade wegen der Nachhaltigkeit und des Durchhaltevermögens einmal begonnener Aktionen im Bereich des Umweltschutzes wurde die Schule im Jahr 2002 ausgezeichnet als „Umweltschule in Europa“. Außerdem ist die Schule als „Agenda 2010-Schule“ anerkannt worden.
Verkehrserziehung
Wir trainieren in der Verkehrserziehung das Wahrnehmungs-, Reaktions- und Bewegungsvermögen der Kinder als Fußgänger und Radfahrer. Wir haben Schulwegpläne erstellt, die den Kindern die besonderen Gefahrenstellen in den einzelnen Orten deutlich machen. Die Schulwegpläne der Gemeinde Wachtberg werden den Erstklässlern schon vor Schulbeginn bekannt gegeben, damit die Eltern schon mit den Kindern den Schulweg kennen lernen können. Die Radfahrausbildung ist für die Schüler der 4. Klassen eine besondere Herausforderung und wird mit Hilfe der Polizei ortsnah durchgeführt.
Kritischer Umgang mit Medien
Ziel unseres Medienkonzepts ist es, den Kindern der Jahrgangsstufen 1 bis 4 Handlungskompetenzen im Umgang mit Medien zu vermitteln, die ein sachgerechtes, kreatives und auch selbst bestimmtes Handeln ermöglichen.
Die Funktionen zur Nutzung von Medien – in Form von Printmedien, visuellen und auditiven Medien, technischer und handlungsorientiertem Umgang mit Computern - liegen schwerpunktmäßig in den Bereichen der Unterhaltung, der Informationsgewinnung und des Lernens des Spielens.
Die Sensibilisierung der Kinder für das kritische Hinterfragen des Einflusses von Medien auf die persönliche Gefühlswelt und auf die Verhaltensorientierung, steht im Mittelpunkt unserer unterrichtsdidaktischen Umsetzung. Somit sollen sie gestärkt und differenziert diese Einflüsse erkennen, einordnen und im Ansatz reflektieren.
Die Realisierung eines solchen Konzepts erreichen wir durch
-
regelmäßige Besuche der Büchereien in Adendorf und Fritzdorf
-
die Teilnahme an den Treffen des Büchereiverbunds Wachtberg
-
die Nutzung des Angebots des Medienzentrums des Rhein-Sieg-Kreises,
-
die Einrichtung von Klassenbibliotheken mit Ausleihmöglichkeiten,
und der Pflege und intensiver Nutzung unserer vorhandenen Medienecken in jeder Klasse (2 vernetzte Computer mit Drucker stehen allen Klassen zur Verfügung)
Diese Grundvoraussetzungen bilden die Basis für die folgenden Aufgabenbereiche an unserer Schule. Diese medienpädagogische Prozesse stellen einen kontinuierlichen Prozess dar, die nicht einen eigenen Lernbereich der Medienbildung eröffnen, sondern in den gesamten Unterricht integriert sind.
Für die Jahrgangsstufe 1/2
-
Verschiedene Medienangebote zur Unterhaltung und Information kennen und nutzen lernen
-
Gestalten von eigenen medialen Beiträgen (z.B. eigene Hörspiele, Bücher etc.)
-
Kritischer Umgang von medienbeeinflussten Handlungsmustern
-
Lernen und Üben mit Hilfe von computerunterstützender Software
-
Leseförderung (Lesenächte, Leseecken, freie Lesezeiten)
Für die Jahrgangsstufen 3/4
-
Die Festigung und Erweiterung der oben genannten Bereiche zudem
-
Umgang mit computerunterstützenden Medien (Fotoapparat, Scanner), z.B. zur Erstellung einer Klassenzeitung
-
Intensivere, sinnvolle Recherche im Internet